Klinik Immenstadt: Pflegerin stirbt kurz nach Corona-Impfung

Eine Mitarbeiterin des Klinikums Immenstadt ist kurz nach einer Corona-Impfung mit Astrazeneca schwer erkrankt und gestorben. Nun soll eine Obduktion die Todesursache klären. Das Paul-Ehrlich-Institut wurde über den Fall informiert.

Eine Pflegerin des Klinikums Immenstadt hatte kürzlich ihre erste Corona-Impfung mit Astrazeneca erhalten. Kurze Zeit später sei sie schwer erkrankt und schließlich am gestrigen Sonntag verstorben, wie der Landkreis Oberallgäu und der Klinikverbund Kempten am Montag mitteilten. Ein ursächlicher Zusammenhang mit dem Impfstoff sei nicht ausgeschlossen, heißt es am Klinikum in Immenstadt.

Obduktion soll Klarheit bringen

An welchen Symptomen die Frau gelitten hatte, wurde nicht bekannt. Um die Todesursache abschließend zu klären, wird der Leichnam nun obduziert. Das Gesundheitsamt Oberallgäu habe unmittelbar nach Bekanntwerden der Umstände das Bayerische Gesundheitsministerium über den Vorfall informiert, erklärte der Landkreis. Auch das für die Bearbeitung von Impfkomplikationen zuständige Paul-Ehrlich-Institut wurde bereits von der Klinik informiert.

Die verstorbene Mitarbeiterin war jünger als 55, sie arbeitete als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik Immenstadt. Ihr genaues Alter wurde aus Datenschutzgründen nicht genannt. Der Klinikverbund Allgäu will nach eigenen Angaben seinen Mitarbeitern weiter Corona-Impfungen anbieten.

Klinikchef ist erschüttert, Landrätin spricht Mitgefühl aus

Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei dieser Vorfall ein großer Schock, erklärt Ricardo Felberbaum, der Ärztliche Direktor des Klinikums Kempten, in einer Pressemitteilung. Auch die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller zeigte sich in einem öffentlichen Schreiben betroffen und sprach den Angehörigen der Verstorbenen ihr Mitgefühl aus.

Kurzzeitige Aussetzung von Astrazeneca-Impfungen in Deutschland

Mehr als ein Dutzend Länder hatte vergangene Woche die Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca ausgesetzt, weil es Berichte über eine Verbindung zu Blutgerinnseln gegeben hatte. Die europäische Arzneimittelbehörde urteilte am Donnerstag nach einer Prüfung, dass das Risiko für Blutgerinnsel insgesamt nicht mit dem Impfstoff steige und er „sicher und wirksam“ sei. Sie könne aber nicht ausschließen, dass es einen Zusammenhang mit zwei sehr seltenen Arten von Blutgerinnseln gebe.

Die meisten Länder, darunter auch Deutschland, nahmen die Impfungen nach dieser Entscheidung wieder auf. Der Impfstoff ist bisher in mehr als 50 Ländern zugelassen – nicht jedoch beispielsweise in den USA.

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