Wann haben Ärzte jemals so unprofessionell gehandelt und warum machen alle mit? Ist es Angst vor Covid oder andere Interessenskonflikte? Wieviele Konjunktive zählt ihr, während in den Alltenheimen massenweise Menschen sterben und weltweit schwerste Komplikationen auftreten im größten medizinischen Experiment in der Geschichte der Medizin?

Positiver PCR-Test vor Zweitimpfung: Was jetzt?

CORONA-KLARTEXT | Darf man die Zweitimpfung geben, wenn nach der Erstdosis eine Infektion auftritt? Was ist mit Menschen, die nicht geimpft werden dürfen? Ärzte stellen Fragen. Die Antworten lest ihr hier.

In der zweiten digitalen Sprechstunde von DocCheck stellten Mediziner Fragen rund um die Corona-Impfung und zur Therapie von COVID-19. Eine Stunde lang beantwortete unser Experte Dr. Matthias Bräutigam.

  • Ist eine frühzeitige ambulante Heparinisierung nach pos. PCR-Test sinnvoll?  

Die frühzeitige Prophylaxe mit NMH ist für nicht-hospitalisierte COVID-19-Erkrankte zumindest in folgenden Fällen empfohlen:

  1. schwererer Krankheitsverlauf (persistierendes hohes Fieber, reduzierter Allgemeinzustand)
  2. reduzierte Mobilität
  3. Vorgeschichte einer venösen Thromboembolie
  4. aktive Krebserkrankung
  5. rezentes (< 1 Mo) Trauma oder Operation
  6. Fortsetzung einer Thromboseprophylaxe nach KH – Entlassung (bis zur vollständigen Mobilisierung bzw. längstens 4 Wochen) immer: Prüfung möglicher Kontraindikationen bzw. erhöhtes Blutungsrisiko
  • Kann man die vorgesehene 2. Impfung nach AstraZeneca unter 60 Jahre mit Biontech/Pfizer schon früher als erst nach 12 Wochen machen – ohne medizinischen Nachteil?

Dazu gibt es leider noch keine publizierten Daten. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass eine Zweitimpfung mit einem m-RNA Impfstoff 4-6 Wochen nach der Erstimpfung mit AZ eine vergleichbare Wirksamkeit haben sollte.

  • Was ist mit Menschen, die nicht geimpft werden dürfen? Ich hatte bereits einen Impfschaden und durfte 16 Jahre lang Medikamente nehmen. Auf eine Wiederholung oder gar den Tod möchte ich verzichten.

Es gibt keine Impfpflicht in Deutschland. Es ist aber auch so, dass sich die einzelnen Impfstoffe stark voneinander unterscheiden können, d.h. jemand, der einen Impfstoff nicht gut vertragen hat, kann mit einem anderen keine Probleme haben. Der Hausarzt berät hier individuell. Auch gilt es, das Risiko einer Impfung gegen das Risiko einer COVID-19-Infektion abzuwägen. Sollten Sie sich dennoch gegen eine Impfung entscheiden, bleiben ein verantwortungsvoller Umgang mit den AHA-Regeln und die Testung. Weiterhin gibt es möglicherweise zusätzliche Prophylaxe-Möglichkeiten durch Anwendung von Algovir-Nasentropfen oder Gurgeln mit Listerine-Lösung oder Jod-Povidon-Lösung.

  • Fünf Tage nach der ersten Pfizer-Impfung an COVID-19 erkrankt. Milder Verlauf. Mittlerweile genesen. Wie geht es weiter? Die zweite Impfung sechs Wochen nach der ersten? Oder sechs Monate nach Genesung?

In diesem Fall sollte die Zweitimpfung dann 6 Monate nach der Covid-Infektion erfolgen.

  • Darf ich impfen, wenn in den letzten 6 Monaten eine symptomlose oder -arme Infektion aufgetreten ist mit Ct-Werten größer 30? Insbesondere nach der Erstimpfung tritt das öfter auf. Darf ich die Zweitimpfung geben?

Eine interessante Frage. Wie Sie ja sicher wissen, empfiehlt die STIKO, nach einer COVID-19-Infektion 6 Monate mit einer Impfung zu warten. Eine Infektion sollte wie eine Zweitimpfung wirken, allerdings deuten die Daten darauf hin, dass eine symptomlose oder -arme Infektion eine geringere Immunantwort produziert. Das ist wohl auch der Hintergrund Ihrer Frage. Leider fehlen die Daten, um eine definitive Antwort auf Ihre Frage geben zu können. In Anbetracht eines möglicherweise nicht ausreichenden Schutzes einerseits bei zu langem Intervall und möglicherweise stärkeren Nebenwirkungen anderseits bei zu kurzem Intervall könnte ein Abstand von 3 Monaten zur Zweitimpfung ein guter Kompromiss sein – eventuell, aber nicht notwendigerweise, mit Antikörperbestimmung 3 Monate nach der Infektion zur Entscheidungshilfe.

  • Ist angesichts der Zunahme der Mutationen nach einer Erstimpfung mit AZ, die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff zu empfehlen (Stichwort Vektorimmunität), und könnte diese auch vor Ablauf der Zwölf-Wochenfrist erfolgen?

Auch angesichts der Zunahme der Mutationen könnte nach einer Erstimpfung mit AZ eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff sinnvoll sein, da letzterer wahrscheinlich besser gegen die südafrikanische Variante B.1.351 schützt (auch wenn schwere Erkrankungen durch Mutanten wohl durch beide Impfstoffe recht zuverlässig verhindert werden). Jedoch gibt es hierzu aufgrund fehlender publizierter Daten noch keine offiziellen Empfehlungen. Aufgrund der bislang vorliegenden Daten könnte meiner Meinung nach eine Zweitimpfung mit einem m-RNA Impfstoff 4-6 Wochen nach der Erstimpfung mit AZ eine sehr gute Wirksamkeit haben.

  • Welcher Impfstoff ist bei einer Kinderwunschbehandlung anzuraten? Sollte ein gewisser Abstand zur Behandlung und Impfung eingehalten werden?

Mir sind keine Interaktionen einer Kinderwunschbehandlung mit den verfügbaren COVID-19 Impfstoffen bekannt. Wenn Sie noch mehr Sicherheit haben wollen, halten Sie einen Abstand von 2 Wochen ein – danach sollte die Reaktion des Körpers auf die Impfung abgeklungen sein.

  • Wie ist die Schutzwirkung einer Booster-Impfung mit Biontech nach Erstimpfung mit AstraZeneca (auch hinsichtlich der Varianten, gegen die AZ alleine nur unzureichend schützt)?

Hierzu sind mir keine klinischen Daten bekannt. Wahrscheinlich liefert die gerade anlaufende „Covid-19 Heterologous Prime Boost Study“, (Com-Cov-Studie) hier wichtige Aufschlüsse. In dieser Studie sollen Comirnaty® von Biontech/Pfizer und Vaxzevria® von Astra-Zeneca im Abstand von 4 und 12 Wochen als erste und zweite Dosis getestet werden. Erste Ergebnisse werden in den nächsten Wochen erwartet. Allerdings ist die Südafrika-Mutante in England noch nicht weit verbreitet, was die Aussgaekraft der Studie einschränkt. Da Biontech auch eine gute Wirksamkeit gegen die bisher bekannten VOCs hat, sollte die Schutzwirkung der Booster-Impfung aber recht gut sein.

  • Kann man bei der heterologen Impfung mit AstraZeneca und Biontech den Impfabstand verkürzen? Wenn ja, auf welchen Abstand?

Dazu liegen leider keine Daten vor. Sie werden gerade erst in der Com-Cov-Studie erhoben. Zur Zeit werden 12 Wochen Abstand empfohlen. Ich persönlich bin optimistisch, dass es auch mit 4 Wochen Abstand funktioniert. Ein Kompromiss wäre 8-9 Wochen Abstand bis mehr Daten vorliegen.

Quelle

https://www.doccheck.com/de/detail/articles/33119-positiver-pcr-test-vor-zweitimpfung-was-jetzt?utm_source=DC-Newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=DocCheck-News_2021-05-12&utm_content=asset&utm_term=article&sc_src=email_1202977&sc_lid=91306872&sc_uid=QsaGGsqEh2&sc_llid=138866&sc_customer=fe3990d56819ba2b6475d691eac3447e