Pflegekammer BW Antworten zu einigen Desinformationen

Heute im aktuellen Pflege Barometer Podcast

Heute noch einmal mit Annemarie Fajardo, Vizepräsidentin des deutschen Pflegerates und Peter Koch Peter Koch: Vorstandsmitglied des Pflegekammerausschuss

In unserer heutigen kurzen Pflegebarometer Ausgabe klären wir noch einmal auf über Fakten zur Pflegekammer in Baden Württemberg. Immer wieder geht es um Fragen wie

Welche Schwierigkeiten gibt es im Kammerbildungsprozess?

Warum „Zwangs“registrierung

Warum „Zwangs“beitrag

Warum habe ich keinen Brief bekommen?

Werde ich meine Lizenz verlieren wenn ich keine Fortbildungen mache?

Die Kammer sagt dies und die Kammer sagt jenes—- MOMENT! Es gibt noch keine Kammer, wir sind im Kammerbildungsprozess!

Warum nicht überall in Deutschland das gleiche Vorgehen und warum nicht eine zentrale Bundespflegekammer?

Wer gibt also die Regeln vor und wer bestimmt all die Dinge wie die Kammer zu bilden ist?

Was hat Verdi und andere Berufsverbände für ein Interesse Desinformationen über eine Pflegekammer zu verbreiten und diese zu verhindern?

Das und einiges mehr versuchen wir heute noch einmal zu erklären.

Dazu meine persönliche Meinung

Es ist unglaublich wie wenig Pflegende in Deutschland über das Thema Berufs Politik wissen, schnell im Verurteilen sind aber nicht direkt interessiert mal ihre Hausaufgaben zu machen. Ich sage dies als Kollege bewusst etwas provokant, der 31 Jahre auf Intensivstation arbeitet und die Leiden und Probleme der Pflege aus erster Hand kennt.

Wir als FHC Academy bieten deshalb jetzt auch in unseren Expertenkursen für ausserklinische Intensiv Fachkräfte das Thema Berufspolitik an. Hier werden unter anderem Kollegen ausgebildet, die auch Führungspositionen in Versorgungen übernehmen müssen.

Die meisten haben nicht etwas von einem Pflegeberufegesetz, Vorbehaltsaufgaben, Pflegekompetenzgesetz oder ähnlichem gehört, geschweige denn kennen sie die Lage der Pflege in Deutschland im internationalen Kontext. Sie sind auf Funktionieren getrimmt, arbeiten bis zum Burnout, nicht hinterfragend unweigerlich betreutem Denken ausgeliefert. Ihnen wird dann oft der vorbereitete Einspruch zur Kammer von der Bereichsleitung einfach zum Unterschreiben vorgelegt…Dabei vollbringen wir in allen Bereichen unglaubliche Arbeit, das hat man speziell in der Corona Zeit gesehen.

Verdi hat es niemals in der Hand unser Berufsbild zur Selbstverwaltung zu führen und unser Berufsverständnis zu fördern. Verdi ist für Gehalt und Gesetze was Arbeitsbedingungen usw. angeht zuständig. Für unseren Beruf, Qualifikationen, Berufsbild usw. sollten und sind wir selber zuständig und wir sollten uns das Heft nicht schon am Anfang eines positiven Entwicklungsprozesses aus der Hand nehmen lassen.

Verdi hat uns Pflegekräfte auch in der Coronazeit nicht vor Instrumentalisierung oder Diskriminierung geschützt (deswegen bin ich gleich zu Anfang aus Verdi ausgetreten) , hat den Gesundheitsminister sogar eingeladen in einer Kundgebung in Magdeburg, der ungeimpfte Pflegekräfte als minderwertig abzustempeln konnte ohne dass es zu Einsprüchen seitens Verdi oder Berufsverbänden kam. Hier ist noch viel Aufarbeitung nötig

Klatschen und Blumentöpfe reichen eben nicht, auch nicht weinerliche Auftritte bei Bundespressekonferenzen oder Lanz Talkshows, die genau das „Schwester Stefanie“ Bild der Pflege bedienen welches politisch immer schon gewollt ist. 1.7 Millionen Pflegekräfte müssen endlich lernen sich ihren Wertes bewusst zu werden und dafür auch einzutreten. Und wie immer, Veränderung fängt immer bei uns selber und im Alltag an.

WIE? KAMMER! WIE? Mit Kollegen, die engagiert dann auch mitarbeiten an unserem Beruf! Ohne das wird auch eine Kammer nichts nutzen!

Und ich denke wir schulden den Kollegen, die sich hier ehrenamtlich engagieren unseren Beruf voranzubringen etwas RESPEKT für ihre Arbeit!